Embodiment in der Psychomotorik
Wenn der Körper mitlernt, lernt auch der Kopf besser.
Embodiment beschreibt, wie Bewegung, Wahrnehmung und Denken miteinander verbunden sind – und wie wir diese Verbindung gezielt im pädagogischen Alltag nutzen können.

Was bedeutet Embodiment in der Psychomotorik?
Embodiment heißt wörtlich „Verkörperung“. Es beschreibt die enge Verbindung zwischen Körper, Gefühlen und Denken. Bewegungen und Sinneserfahrungen beeinflussen, wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten.
In der psychomotorischen Arbeit nutzen wir genau diesen Zusammenhang: Kinder (und auch Erwachsene) lernen leichter, wenn sie ihren Körper einbeziehen.
Beispiele aus dem Alltag:
- Buchstaben mit dem ganzen Körper formen
- Zählen beim Hüpfen oder Klatschen
- Geschichten durch Bewegungen nachspielen
Solche Angebote stärken nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch Konzentration, Sprache und Sozialverhalten. Besonders in der inklusiven Arbeit – also wenn Kinder oder Erwachsene mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen – schafft Embodiment neue Zugänge zu Teilhabe und Partizipation.
So setzt du Embodiment praktisch um
Du brauchst keine teuren Geräte – wichtig ist ein sicherer Raum, deine Beobachtungsgabe und eine gute Idee.
Übungsvorschläge:
1. Bewegungswörter
Schreibe Begriffe (z. B. „springen“, „drehen“, „rollen“) auf Karten. Die Kinder führen die Bewegung aus und sagen dabei das Wort laut.
2. Mathematik in Bewegung
Lege Zahlenkarten im Raum aus. Rufe Rechenaufgaben – das Ergebnis wird durch Hinlaufen oder Hüpfen auf die richtige Zahl beantwortet.
3. Gefühlspantomime
Die Gruppe stellt Gefühle mit Körperhaltung und Mimik dar. Anschließend wird besprochen, wie sich diese Gefühle im Körper anfühlen.
Wichtig: Achte auf passende Schwierigkeitsgrade, damit alle teilnehmen können. Variiere Tempo, Hilfsmittel und Bewegungsumfang.
Kurz und knackig – warum Embodiment wirkt
- Bewegung aktiviert das Gehirn und verbessert die Lernleistung.
- Körpererfahrungen machen Inhalte anschaulich und merkbar.
- Gemeinsame Aktivitäten stärken soziale Bindungen.
- Besonders in der sonderpädagogischen Förderung bietet Embodiment eine Brücke zwischen motorischer Entwicklung, Wahrnehmung und Kognition.
Fazit: Wer Lernen mit Bewegung verbindet, gibt dem Gehirn einen Extra-Boost – und schafft zugleich Freude, Motivation und Teilhabe. Psychomotorische Embodiment-Übungen sind dabei ein wertvolles Werkzeug für jede pädagogische Fachkraft.